Wir CampusGrüne stehen für Klimaschutz, Diversität und Gleichberechtigung und bessere Studienbedingungen.
Wir wollen einen lebenswerten Campus für alle gestalten!
Bei den Gremienwahlen an der CAU 2023 treten wir mit diesem Wahlprogramm für das Studierendenparlament und den Senat an:
Klimaschutz und Mobilität
Priorität Klimaschutz: Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Umso wichtiger ist es, gerade an Orten wie unserer Uni eine Vorreiterrolle beim Thema Klimaschutz in der Gesellschaft einzunehmen. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass unsere Uni ihr Klimaschutzziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, einhält. Teil zur Erreichung dieses Ziels ist eine konsequente und nachhaltige Priorisierung von Klimaschutzmaßnahmen wie dem Green Office. Solche Projekte und Initiativen dürfen nicht unter einer (verfehlten) Exzellenzstrategie leiden, sondern sollten unabhängig vom Exzellenzprogramm umfangreich unterstützt und umgesetzt werden.
Klimaschutz an der Uni: An einer modernen Universität müssen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre in allen Disziplinen selbstverständlich mitgedacht werden. Hierfür fordern wir die Implementierung und Einhaltung der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs), um eine nachhaltige Lehre zu fördern und unsere Umwelt lebenswert zu halten. Auch fordern wir, dass die Uni Kiel den Klimanotstand ausruft, wie dies die Stadt Kiel und auch viele andere Städte und Hochschulen schon getan haben. Des Weiteren unterstützen wir die Forderungen der Initiative Hochdruck und Mensarevolution, um den Campus, das Studierendenwerk und die Universität nachhaltiger und klimaneutral zu machen.
Nachhaltigkeit fördern: Damit sich wirklich etwas ändert, müssen sich mehr Menschen für das Thema Nachhaltigkeit begeistern und hierüber informieren. Hierfür bieten wir verschiedene Workshops und Informationsveranstaltungen an. Projekte wie der ParkingDay vom Ökologiereferat des AStA und der essbare Campus sind nur einige Beispiele. Darüber hinaus sind wir Teil des Arbeitskreises Nachhaltige Lehre, der sich für einen Austausch von allen Statusgruppen der Uni zum Thema Nachhaltigkeit gebildet hat. Zudem unterstützen wir die Realisierung eines studentischen Green Office, um Studierenden eine Beteiligung an der Transformation der Uni Kiel hin zu einer nachhaltigeren Universität zu ermöglichen. Wir setzen uns dafür ein, dass das Präsidium der Uni seinen Beschluss über das Green Office umsetzt.
Energiewende: Wir CampusGrünen fordern die Universität dazu auf, sich der Herausforderung der Energiewende zu stellen. Gebäudebau und Universitätsbetrieb müssen dabei unterschiedlichste Anforderungen an Klima-, Natur- und Artenschutz in Einklang bringen. Photovoltaikanlagen können und müssen auf vielen universitären Dachflächen nachgerüstet werden. Wir setzen uns für eine schnelle und umfassende Prüfung dieser Möglichkeiten ein, damit die benötigte Energie der Uni so bald wie möglich CO2-neutral produziert wird.
Mobilität Kiel: Seit letztem Jahr steht eindeutig fest: die Stadtbahn kommt! Mobilität ist ein essenzieller Schlüsselfaktor für viele Studierende. Der Fokus des Studierens sollte nicht auf dem Weg zur oder von der Uni nach Hause liegen. Diese Wege sollten kurz gehalten werden, um den Schwerpunkt auf die Uni und das Lernen zu richten. Wir als CampusGrüne begrüßen ausdrücklich, dass die zukünftige Stadtbahn bis zur CAU fahren wird und die üblicherweise überlastete Achse Bahnhof-Uni attraktiver und effizienter für uns alle macht. Darüber hinaus fordern wir bis zur Realisierung der Stadtbahn Verhandlungen mit der KVG, um hoch frequentierte Linien wie 60S, 61/62, 81 und 91 während des Vorlesungszeitraumes häufiger verkehren zu lassen.
Semesterticket: Das Deutschlandticket ist da, aber wir als Studierende wurden hierbei nicht angemessen berücksichtigt. Mit der geplanten Upgrade-Lösung vom landesweiten Semesterticket auf das Deutschlandticket wurde zum 1. Juli eine Notlösung vom Gesetzgeber geschaffen. Jedoch kritisieren wir scharf, dass diese Lösung erst so spät umgesetzt wurde. Wir setzen uns mittelfristig dafür ein, dass das landesweite Semesterticket zu besseren Konditionen für alle Studierenden bestehen bleibt. Langfristig unterstützen wir die angestoßene Idee eines kostengünstigen bundesweiten solidarfinanzierten Semestertickets. Die Mitnahme von Freund*innen am Wochenende oder die Fahrradmitnahme soll zudem künftig eine Selbstverständlichkeit werden.
Sprottenflotte: Die Sprottenflotte ist ein Bikesharing-Angebot in Kiel für studentische Pendler*innen und Personen, die kein eigenes Fahrrad (dabei) haben und spontan mobil sein wollen. Wir fordern eine bedarfsgerechte Eingliederung in das Semesterticket, mehr Fahrräder sowie mehr Standorte im Kieler Gebiet. Dies stärkt den nachhaltigen Alltagsverkehr und schafft eine flexible, kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Pkw. Wir setzen uns hierbei konkret für die Beibehaltung der kostenlosen ersten 30 Minuten ein.
Radverkehr: Die Fahrräder sind die ständigen Begleiter von vielen Studierenden. Deshalb fordern wir mehr Möglichkeiten, das Fahrrad möglichst gebäudenah und überall auf dem Campus anschließen zu können, sowohl bei Sonnenschein als auch bei schlechtem Wetter. Hierfür sollen mehr Überdachungen für Fahrradständer errichtet werden, um einen besseren Schutz vor starkem Wind, Regen oder Schnee zu bieten. Hier hören wir allerdings nicht auf. Auch weiterhin setzen wir uns dafür ein, die Olshausenstraße für Fahrradfahrer*innen attraktiver und vor allem sicherer für alle Beteiligten zu machen.
Diversität und Gleichstellung
Vielfalt: Machen wir Schluss mit dem binären Geschlechtersystem! Wir wollen die Gleichstellung und Diversität an der CAU weiter voranbringen! Alle Studierenden sollen die Möglichkeit haben, ihr Studium mit den gleichen Chancen und Bedingungen zu absolvieren. Hierzu gehören auch die Toiletten auf dem Campus, welche größtenteils nur dem binären Geschlechtersystem Rechnung tragen. Wir als CampusGrüne unterstützen die Initiative bezüglich der Einführung von All-Gender-Toiletten, nicht nur in Neubauten, sondern auch in bereits bestehenden Gebäuden.
Raum für Alle: Der Campus der CAU soll ein bunter und offener Raum für Begegnungen sein. Wir wollen einen vielfältigen Campus, an dem sich alle wohlfühlen. Auch sind Ruheräume wichtig, damit Studierende kurz den Reizen des Universitätsleben entkommen können oder einfach einen „Safe Space“ innerhalb der Uni haben, insbesondere von neurodivergenten Menschen werden solche Räume dringend benötigt.
Antirassismus: Die Hochschule ist ein Ort von institutionellem Rassismus. Die Forderungen von #unirassismuskritisch sind u.a. die verpflichtende Teilnahme an Weiterbildungen für alle Personen mit Lehr- und Leitungsaufgaben, die Durchführung von Maßnahmen zum Abbau von institutionellem Rassismus und Anstellungen von BIPoC im Diversity-Management. Wir unterstützen diese Forderungen, wollen sie in Gremien und Beschlüssen verankern und fordern eine Stelle für eine beauftragte Person für Rassismuskritik an der Uni (Beauftragte Person für Rassismuskritik an der Universität Köln. Weiter wollen wir zusammen mit dem Referat für Antirassismus des AStA und entsprechenden Hochschulgruppen daran arbeiten, Veranstaltungen, die auf diese Probleme aufmerksam machen, zu fördern und/oder zu unterstützen.
Parität: In der Professor*innenschaft sind drei Viertel der Professor*innen männlich und alle Dekane der CAU sind Männer. Das zeigt, dass die paritätische Besetzung von Universitätsgremien zu wünschen übrig lässt. Die Uni sollte aber ein Ort der Gleichberechtigung sein. Hierfür sollten Frauen in der Forschung und Lehre gefördert werden. Dafür setzen wir uns weiterhin in den Gremien und Kommissionen der Uni ein. Ein weiteres Sinnbild einer fehlenden Parität ist das Präsidium der Uni. Auch wurde nunmehr der dritte Vizepräsident der Uni männlich besetzt. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Gremien der Universität, wie das Präsidium, paritätisch besetzt werden.
Studentische Vizepräsident*in: Zudem ist es endlich an der Zeit, dass es eine*n studentische*n Vizepräsident*in im Präsidium der Uni gibt, wie es auch das Hochschulgesetz vorsieht. Mit diesem Schritt würde die Uni endlich einen progressiven Weg beschreiten und studentische Interessen und Bedürfnisse ernst nehmen. Einige Resorts wie z.B. Nachwuchs, Studium und Lehre sind besonders sinnvoll in der Verantwortung der Studierenden.
Lebendiges studentisches Leben und Studienbedingungen
Studentischer Raum: Die letzten Jahre in der Corona-Pandemie waren hart. Umso mehr freut es uns, dass es endlich wieder ein lebendiges studentisches Leben auf dem Campus gibt. Jedoch ist der Campus abends nach Ende der Lehrveranstaltungen leider wieder menschenleer. Um das zu ändern, braucht es strukturelle Veränderungen. Die studentischen Aktivitäten und Angebote müssen gestärkt werden. Aus diesem Grund unterstützen wir die Projektstellen „Studentischer Raum“ des AStA. Diese soll unter anderem ein Studierendenhaus schaffen, das für die vielfältigen Interessen und Bedürfnisse der gesamten Studierendenschaft da ist. Zudem fordern wir das Errichten von modernen Außenarbeitsplätzen mit Wetterschutz, Zugang zu Strom und Wlan.
Digitalisierung: Durch Corona wurde die Digitalisierung der Universität in einem nie dagewesenen Umfang gefördert. Hierdurch wurden viele wichtige Prozesse angestoßen und Kompetenzen gebildet. Wir fordern, dass die positiven Entwicklungen aus dieser Zeit nicht einfach weggeworfen, sondern auch effektiv für die Zukunft genutzt werden. Hierzu zählt z.B. die flächendeckende Aufzeichnung von Vorlesungen. Dadurch wird es Studierenden ermöglicht, verpassten Lernstoff wegen Verhinderung (z.B. Krankheit) effektiv nachholen zu können. Zudem kann der Universitätsalltag flexibler geplant und an die individuellen Bedürfnisse der Studierenden angepasst werden. Außerdem kommt die Digitalisierung in der Lehre auch Studierenden mit Kindern oder mit zu betreuenden Angehörigen zugute.
Wohnraum: Seit Jahren herrscht in Kiel Wohnungsnot. Zu jedem neuen Semesterstart ist klar: Es gibt wieder nicht genug Wohnraum für uns Studierende in Kiel. Das Problem ist seit Jahren bekannt, doch gehandelt wird von der Politik nicht. Wir fordern deshalb von den Entscheidungsträger*innen auf Landes- und Kommunalebene endlich zu handeln und für mehr studentischen Wohnraum zu sorgen. Um dies zu erreichen, werden wir weiterhin vielfältig Druck ausüben, und dafür breite Bündnisse schmieden und gemeinsam auf die Straße gehen. Für mehr studentischen Wohnraum ist der Bau von mehr Studierendenwohnheimen vom Studierendenwerk Schleswig-Holstein wichtig. Hierfür müssen von der Stadt und dem Land geeignete Flächen bereitgestellt und eine Finanzierung gesichert werden. Das aktuelle Bauvorhaben eines Studierendenwohnheimes auf dem Bremerskamp begrüßen wir ausdrücklich.
Kulturelles Leben: Neben dem Leben auf dem Campus ist es für uns ein Anliegen, das kulturelle Angebot der Universität mit jenem der Stadt enger zu verbinden. Studieren besteht aus mehr als nur Vorlesungen und Seminaren! Hierfür ist es notwendig, dass Studierende kostengünstig kulturelle Teilhabe in allen Einrichtungen erfahren können. Deshalb befürworten wir das neue Kultursemesterticket. Allerdings fordern wir, dass sich die Stadt und das Land an der Finanzierung beteiligen, um die finanzielle Last von Studierenden zu mindern und ein breites kulturelles Angebot möglich zu machen. Außerdem setzen wir uns für die Wiederbelebung des Campus Festivals ein!
Faire Arbeitsbedingungen: Viele studentische Beschäftigte kennen ihre Rechte nicht und wissen nicht, welche Ansprüche ihnen zustehen. TVStud möchte hier Abhilfe schaffen und studentisch Beschäftigten eine Stimme für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Vergütung geben. Es wird Zeit für einen Tarifvertrag und bessere Arbeitsverhältnisse von studentischen Beschäftigten! Wir unterstützen die Forderungen der Initiative TVStud und wollen diese mit in die Gremien der CAU einbringen.
Mensa: Wir verbringen auf dem Campus viel Zeit in den Mensen und Cafeterien. Um allen Studierenden die gleiche Teilhabe zu ermöglichen, fordern wir bezahlbares Essen in der Hochschulgastronomie. Hierfür fordern wir eine Preisobergrenze und dass vegane und vegetarische Gerichte günstiger sind als Fleischgerichte.
Forschung und Lehre: Lehrende sind oftmals auch in der Forschung tätig. Während sie für ihre Arbeit in der Forschung wesentlich mehr Anerkennung in Form von Preisen oder eines Zuwachses an nationaler oder internationaler Reputation erhalten, erhält die Lehre eine durchweg untergeordnete Stellung. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das Leitbild Lehre und Lernen. Aber auch darüber hinaus bedarf es mehr Engagement hinsichtlich einer besseren Lehre, deshalb fordern wir als Studierende eine tatsächliche Gleichstellung von Lehre und Forschung sowie eine Auszeichnung für gute Lehre an unserer Universität.
Mentale Gesundheit: Die mentale Gesundheit kann gerade während eines Studiums seine Grenzen erreichen. Um dies zu verhindern und psychische Erkrankungen und Belastungen zu entstigmatisieren, fordern wir den Ausbau der Beratungsangebote für betroffene Student*innen und dass Studienverläufe mit der mentalen Gesundheit vereinbar sind. Hierfür setzen wir uns insbesondere für die Einrichtung von Ruheräumen und zentralen Informationstafeln/-modulen sowie für die Aufstockung der Beratungsangebote und eine einheitliche Nachteilsausgleichsregelung ein.
Studierendenservice: Die Situation des Studierendenservices stellt derzeit eine echte Zumutung dar und spiegelt nicht den aktuellen Bedarf wider. Daher fordern wir eine Aufstockung der personellen Ressourcen des Studierendenservices sowie eine Ausweitung der Öffnungszeiten. Die Mitarbeiter*innen sollten zudem sensibilisiert und für einen offenen Umgang mit den Studenten geschult werden. Des Weiteren fordern wir, dass die Zahlung des Semesterbeitrages auch wieder kurzfristiger möglich ist.